„Danke, dass Sie Bus fahren!“

Schüler*innen der Theodor-Heuss-Realschule verteilen Superhelden-Glücksanhänger

„Danke, dass Sie Bus fahren! Ich fahre jeden Tag mit dem Bus zur Schule, weil es praktisch ist, mir Spaß macht und ich damit auch die Umwelt schone.“ Mit diesen Worten überreichte die 13jährige Emily und der 12jährige Jan-Luca ihren selbst gebastelten Superhelden an den Busfahrer Mohamed Lacfer am Donnerstagmorgen am Busbahnhof in Opladen. Die Schüler*innen der Theodor-Heuss-Realschule haben aus gelber und grüner Kordel einen Schlüsselanhänger geknüpft. Mit diesen kleinen „Männchen“ mit einem grünen „H“ auf der Brust wollen sie sich bei den Busfahrern bedanken, die sie jeden Tag in die Schule bringen. Gemeinsam mit dem NaturGut Ophoven hat die Klasse 6b die Aktion geplant. Alle 26 gebastelten Glücksanhänger an Busfahrerinnen und Busfahrer zu verteilen.

„Hand aufs Herz: Wer erinnert sich noch an den letzten Busfahrer? Tatsächlich beachten die meisten von uns die Busfahrer gar nicht. Sie fahren uns von A nach B und fertig,“ erklärt Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven. Dies sei auch das Ergebnis einer Studie der Hochschule Fresenius. Diese Dienstleistung werde als selbstverständlich angesehen und es werde nicht überlegt, welche Arbeit die Busfahrer tatsächlich leisten. Die Empfehlung der Studie: Wir sollten Busfahrer mehr als Menschen wahrnehmen. Die Wissenschaftler belegen, dass die Leistung und die Verantwortung des Busfahrers enorm sind und die Fahrer mit großem Pflichtbewusstsein ihre Aufgabe ausführen.

Der steigende Verkehr sei ein immer größeres Problem in den Städten und belaste die Busfahrer zunehmend, so die Studie. Das kann Marc Kretowski, Geschäftsführer der wupsi bestätigen. „Wenn der Bus mal Verspätung hat, dann macht der Fahrgast häufig den Fahrer dafür verantwortlich“, erklärt er.  Der Busfahrer könne aber oft nichts dafür. Sobald das Verkehrsaufkommen etwas größer sei oder es Baustellen gebe, verspäten sich die Busse eben. „Leider bekommen die Busfahrer*innen den Unmut der Fahrgäste häufig zu spüren.“

Marie Gischke, Lehrerin an der Theodor-Heuss Realschule hatte vor der Aktion einen Busfahrer der wupsi in die Schulklasse eingeladen. Er hat den Jugendlichen von seinem Arbeitsalltag berichtet. Felix hat der Besuch nachthaltig beeindruckt. „Mir ist klar geworden, dass Bus fahren ein sehr spannender Beruf ist.“

Lars Dietrich, Leiter des NaturGuts Ophoven wünscht sich für die Zukunft, dass Busfahrer mehr Anerkennung für die verantwortungsvolle Aufgabe erhalten. „Es muss ja nicht immer ein Glücksbringer sein. Ein nettes „Hallo“ beim Einsteigen und ein „Danke“ beim Aussteigen würden ja schon reichen“, so Dietrich.